Magisterium: Der Weg ins Labyrinth (German Edition) by Cassandra Clare & Holly Black

Magisterium: Der Weg ins Labyrinth (German Edition) by Cassandra Clare & Holly Black

Autor:Cassandra Clare & Holly Black [Clare, Cassandra]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Lübbe (one by Lübbe)
veröffentlicht: 2014-11-13T23:00:00+00:00


DREIZEHNTES KAPITEL

Als Call am nächsten Morgen wach wurde, befürchtete er, dass Master Rufus über die Unordnung in seinen Papieren, das kaputte Modell und den Umschlag, der aus seinem Büro entwendet worden war, klagen würde … Aber am meisten Angst hatte er davor, dass Rufus den gestohlenen Elementarier erwähnen würde. Nervös schleppte er sich zum Speisesaal. Als er dort ankam, belauschte er zufällig einen heftigen Streit zwischen Master Rufus und Master Milagros.

»Zum allerletzten Mal, Rufus«, sagte sie total genervt. »Ich habe deinen Waran nicht!«

Call schwankte zwischen einem Lachanfall und schlechtem Gewissen.

Nach dem Frühstück führte Master Rufus sie zum Fluss, wo er mit ihnen übte, Wasser hochzunehmen, in die Luft zu werfen und aufzufangen, ohne nass zu werden. Es dauerte nicht lange, bis Call, Tamara und Aaron außer Atem und durchweicht waren und sich vor Lachen nicht mehr halten konnten. Am Ende dieses Tages war Call erschöpft, so erschöpft, dass der Vortag ihm fern und unwirklich erschien. Er ging auf sein Zimmer, um weiter über dem Brief seines Vaters zu grübeln und das Armband näher zu untersuchen. Doch dann vergaß er zunächst alles andere, als er sah, dass Warren einen seiner Schnürsenkel wie eine Nudel schlürfte.

»Blöder Waran«, murmelte er und versteckte das Armband und den zerknüllten Brief seines Vaters in der untersten Schublade seines Schreibtisches. Er schob sie ganz zu, damit der Elementarier die Sachen darin nicht auch auffraß.

Warren schwieg, seine Augen hatten eine gräuliche Farbe angenommen. Vermutlich war ihm der Schnürsenkel nicht bekommen.

Zu Calls Überraschung lenkte ihn nichts so sehr von der Grübelei über den Brief seines Vaters ab wie der Unterricht. Mit der Kammer aus Sand und Langeweile war nun Schluss; stattdessen ließ ein breit gestreutes Übungsprogramm die nächsten Wochen wie im Flug vergehen. Das Training war immer noch hart und frustrierend, doch je mehr Einblick Master Rufus ihnen in die magische Welt gab, umso mehr fühlte Call sich zu ihr hingezogen.

Der Magier lehrte seine Schüler, ihre Verbundenheit mit den Elementen zu erspüren und die tiefere Bedeutung dessen zu ergründen, was er als Quincunx bezeichnete. Mittlerweile konnte Call die Fünf Magischen Gesetze im Schlaf aufsagen.

Feuer will brennen.

Wasser will fließen.

Luft will schweben.

Erde will verbinden.

Chaos will verschlingen.

Sie lernten, kleinere Feuer zu entfachen, und konnten bereits Flammen auf ihren Handflächen tanzen lassen. Sie lernten, Wellen in den Höhlenteichen schwappen zu lassen und die bleichen Fische zu sich zu rufen (allerdings immer noch nicht die Steuerung der Boote, was Call mächtig ärgerte). Und sie lernten sogar das, was Call unbedingt können wollte – zu levitieren.

»Konzentration und Übung«, sagte Master Rufus und führte sie in einen Raum mit elastischen Matten, die mit Moos und Kiefernnadeln von den Bäumen rund ums Magisterium gepolstert waren. »Einfache Lösungen gibt es nicht, Magier. Konzentration und Übung, alles andere zählt nicht. Also, los!«

Abwechselnd versuchten sie, der Luft Energie zu entziehen und sich damit unter ihren Fußsohlen nach oben zu drücken. Das Gleichgewicht zu halten war sehr viel schwieriger, als Call gedacht hatte. Immer wieder fielen sie lachend übereinander auf die Matten. Einmal landete einer von Tamaras Zöpfen in Aarons Mund, während Call ihren Fuß an seinem Hals spürte.



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